Warum das Philosophieren Orientierung bieten kann: Trost der Philosophie von Boethius

Shownotes

In dieser Folge kannst Du den Gedanken von Boethius (etwa 480-524 n.Chr.) lauschen, die er sich zu Beginn des 6. Jahrhunderts und kurz vor seinem Lebensende in Bezug auf die Frage nach einem glücklichen Leben gemacht hat. Der Grund, warum ich mich für dieses Textstück entschieden habe, liegt darin, dass ich mich 2022 selbstständig gemacht habe. Unter anderem biete ich philosophische Beratung an. Das bedeutet, dass ich zusammen mit meinen Klienten und Klientinnen Orientierung erarbeite - über ganz allgemeine und grundsätzliche Fragen des Lebens. Fragen wie: Was will ich eigentlich? Um was geht es in meinem Leben? Und ich denke, das, was uns im Umgang mit solchen Fragen Stabilität bieten kann, ist eine starke Persönlichkeit. Eine starke Persönlichkeit ist kein Zufall, sondern ein Prozess. Das Philosophieren als Suchen von Gründen und Hinterfragen von scheinbarer Selbstverständlichkeit kann dabei helfen, diesen Prozess bewusst zu gestalten.

In dem Dialog, den Boethius mit Philosophia, der fiktiven Personifikation der Weisheit, führt, sucht er eine Lösung für seine große Verzweiflung, mit der er auf seine Todesstrafe im Kerker wartend zu kämpfen hat. Gleich zu Beginn diagnostiziert Philosophia den Grund für seinen unglücklichen Zustand: Er habe vergessen, dass er nicht nur ein Mensch sei, sondern auch ein Selbst. Ich glaube, auch wir leiden bisweilen an einer Art Selbstvergessen, für das das Philosophieren den ein oder anderen Linderungsversuch bereithält. Hör gern mal rein und wenn Du mehr über meine Arbeit wissen möchtest, schau auch gerne auf meiner Webseite vorbei: https://www.sandra-eleonore-johst.de

Zitiert habe ich die Seiten 57-66 der Reclam-Ausgabe (1971/2010): Boethius Trost der Philosophie (Übersetzt und herausgegeben von Karl Büchner mit einer Einführung von Friedrich Klingner).

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